Freitag, 25. Dezember 2015

Willkommen in meiner abnormen Welt

Liebe Leser,

schön, das Ihr hergefunden habt. Setzt Euch, nehmt Euch einen Keks und macht es Euch an meinem leise knisternden Höllenfeuer gemütlich.

Seit Frühsommer 2003 habe ich es schriftlich: ich bin eine Psychopathin.

Ein Schock?

Nein.

Daß ich andersartig bin als die meisten Menschen, daß ich anders denke, anders fühle, anders wahrnehme und anders handle und damit immer wieder Konflikte auslöse das weiß ich schon seit meiner frühen Kindheit. Es war mir also vollkommen bewußt. Nur hatte das "Ding" keinen Namen. Bis zu dem Tag als es mir der Arzt, der während meines damaligen Klinikaufenthaltes mein Ansprechpartner war, mitteilte. Nun wußte ich was die vielen Tests, die man mit mir durchgeführt hatte bedeuteten. Ich habe mehrere, teils recht lange, Fragebögen ausfüllen müssen, hatte diverse Einzelgespräche mit Psychologen und Ärzten und mein Gehirn wurde auf seine Struktur und Funktionalität hin überprüft. Bei den Messungen und Scans kam heraus, daß es sich um ein vom Gewicht her über dem Durchschnitt liegendes Frauengehirn handelt, welches im Vergleich zu einem gesunden, normalen Frauenhirn keinerlei strukturelle Auffälligkeiten aufweist. Nur wie dieser Klumpen Denkfett in meinem Schädel dann synapsentechnisch befeuert wird, darin liegt der Unterschied. Die Hardware ist also in Ordnung, es ist bloß ein anderes Betriebssystem drauf:
die normale Frau hat Mikrosoft Windows - und ich hab Kali Linux. So kann man sich das vom Prinzip her vorstellen.

Da es zwar jede Menge Blogs ÜBER Psychopathen und Narzissten im Netz gibt, aber kaum welche VON Psychopathen und Narzissten, die bereit sind einen unverfälschten Einblick in ihre abnormen Welten zu geben, Aufklärungsarbeit als Insider zu leisten und offen für einen Dialog sind, habe ich dieses Weblog angelegt.



 


  

2 Kommentare:

  1. Hallo ich bin über eine blogverlinkung hier gelandet in der Überzeugung bei einem selbsternannten Opfer eines narzissten gelandet zu sein. Nun bin ich wirklich erschreckt! Warum werten sie sich selbst so ab? Und warum nehmen sie diese "Diagnose " so sehr für sich an? Klar sich als diagnostizierter Psychopath zu definieren entlastet natürlich man kann ja nicht anders. Aber ist es das wert? Niemand kein einziger Mensch auf dieser Welt ist nur gut, was auch immer das ist. Bitte informieren Sie sich mal über Otto kernberg der groß an dieser Kategorie mit gewirkt hat. Ich möchte nichts vorweg nehmen aber ich bin mir ziemlich sicher dass sie danach anders über die ganze sache denken. Jeder Mensch hat das Recht ein gutes Leben zu führen, auch sie!

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    1. Hallo Teerose,
      meiner Ansicht nach besitzt jedes Lebewesen auf diesem Planeten denselben Wert, sei es ein Grashalm, ein Elefant, ein Mensch oder ein Bakterium das in einem Kuhfladen lebt. Ich selber bin ebenfalls ein Lebewesen und damit nicht mehr und auch nicht weniger wert als andere Lebewesen. Nur bin ich eben kein Mensch, da mir das was den Menschen erst menschlich macht in vielerlei Hinsicht einfach fehlt. Ich bin emotional verkrüppelt und verfüge weder über Empathie, also Einfühlungsvermögen, noch über Mitgefühl/Mitleid oder ein Gewissen.Diese für ein soziales Miteinander essentiell wichtigen Emotionen sind nichteinmal rudimentär vorhanden, nein, sie fehlen völlig. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt sie perfekt zu simulieren, sodaß mein Gegenüber mich für einen sehr einfühlsamen, mitfühlenden und gewissenhaften Menschen hält. Doch ich empfinde Nichts. Auf der Gefühlsebene herrscht hier bei mir eisige Kälte.Das Einzige was mir gelungen ist ist diese mir unbekannten Gefühle soweit theoretisch zu verstehen wie es mir auf der rationalen Ebene möglich ist. Trotz alledem bin ich nicht völlig innerlich tot und leer was Emotionen betrifft und die Emotionen, die ich habe, beschränken sich zum Glück nicht auf das rein Negative wie Haß, Wut, Eifersucht, Neid, Einsamkeit, Traurigkeit und dergleichen, die lange Zeit in meinem Dasein als Außenseiter dominierten.Ich bin in der Lage Freude, Hoffnung und sogar Liebe zu empfinden und dies sogar für Andere und nicht nur für mich selber, was für einen Egozentriker wie mich einen gewaltigen Fortschritt bedeutet. Wahre Liebe ist für mich das Gefühl, das man hat, wenn man denjenigen den man liebt völlig frei von jeglichem Eigensinn betrachtet oder an ihn denkt und sich dabei an seiner Existenz erfreut. Es ist die Freude am Sein des Anderen und auch die Dankbarkeit - Danke daß Du bist, Danke daß es Dich gibt.
      Ich habe gelernt das Leben zu achten und andere zu respektieren für das was sie sind. Trotzdem bleibe ich ein Monster, verpackt in eine menschliche Hülle. Ich habe gelernt damit umzugehen und es macht mir Nichts mehr aus daß ich so abnorm bin. Ich fühle mich deswegen in keinster Weise irgendwem unter- oder überlegen oder minder- oder höherwertig. Wozu solche menschenverachtenden lebensfeindlichen Geisteshaltungen führen hat man in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gesehen und sieht es bis heute und das nicht nur in Syrien oder im Irak sondern weltweit. Überall dort wo jemand behauptet er oder andere seien weniger oder mehr wert ist etwas gewaltig faul.
      Ich finde nicht nur jeder Mensch, sondern jedes Lebewesen auf diesem Planeten hat das Recht ein gutes Leben zu führen.
      Ich tue dies seit meinem Sinneswandel vor gut drei Jahrzehnten. Damals stand ich vor der Entscheidung weiter in die Finsternis zu wandern und in der Sicherungsverwahrung zu enden oder aber den Weg ins Licht und in ein erfülltes Leben in Freiheit zu gehen. Ich entschied mich für Letzteres und habe es nie bereut.

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